Reaktivierung des "Eisernen Rheins"

Der Prozess der Globalisierung führt dazu, dass die Umschlagsmengen in den Häfen stetig zunehmen. Bezogen auf das Festland von Nordwest-Europa handelt es sich dabei insbesondere um die Häfen der Le Havre – Hamburg-Range. Von der zunehmenden Containerisierung ist insbesondere der Hafen Antwerpen betroffen. Neben dem Hafenausbau ergibt sich in zunehmendem Maße die Notwendigkeit einer adäquaten Verkehrsanbindung zum Hinterland und insbesondere nach Nordrhein-Westfalen als Güterverkehrsdrehscheibe in Deutschland.

In diesem Zusammenhang rückt der so genannte „Eiserne Rhein“, eine zum Teil eingleisige Schienenverbindung zwischen Antwerpen und Nordrhein-Westfalen, wieder in den Vordergrund.

Bei bisherigen Untersuchungen zum „Eisernen Rhein“ handelte es sich mit wenigen Ausnahmen um Streckenführungen und Engpassbetrachtungen auf niederländischem und belgischem Grundgebiet. Hieraus wurde in der Zwischenzeit eine von den Niederlanden favorisierte Variante entwickelt, bei der insbesondere die Stadt Roermond und das Naturschutzgebiet „De Meinweg“ mittels einer Umfahrung bzw. eines Tunnels berücksichtigt werden. Bei dieser Variante wird allerdings die Nutzung der historischen, eingleisigen Trasse auf deutschem Gebiet zwischen der NL/D-Grenze und Mönchengladbach-Rheydt vorausgesetzt. Diese Trasse führt zum einen quer durch diverse Ortschaften/Städte, zum anderen ist sie nicht auf die zukünftige Belastung ausgerichtet. Aus diesen Gründen wurde IVV vom Ministerium für Bauen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen beauftragt, den deutschen Streckenabschnitt zu untersuchen.

Im Zuge der Betrachtung der deutschen Teilabschnitte wurden Engpässe lokalisiert und Lösungsansätze erarbeitet. Bei den Lösungsansätzen handelt es sich um örtliche Maßnahmen zur Minderung der Beeinträchtigung durch den Schienengüterverkehr sowie um alternative Teilabschnitte zur Umfahrung der Problembereiche.

Anschließend wurden aus den eingeschränkten Lösungsansätzen im Korridor der historischen Trasse verschiedene Varianten entwickelt, die im Rahmen einer vergleichenden Bewertung einander gegenüber gestellt wurden. Im Ergebnis zeigte dies, dass eine neue Trasse parallel zur BAB A 52 - die sogenannte „A 52-Variante“ - den anderen Varianten vorzuziehen ist. Von besonderer Bedeutung ist zudem, dass dieser Trassenverlauf die niederländischen Planungen zur Umfahrung von Roermond berücksichtigt und das Naturschutzgebiet „De Meinweg“ vom Schienenverkehr verschont bleibt.

29. August 2007

 
 
Ansprechpartner bei IVV

ER-strecke.png
ER-bericht.png